Die Herausforderungen digitaler Live-Events

Die Herausforderungen digitaler Live-Events

Wir wollten alle nur erfolgreiche Events mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern machen und dann kam Covid-19!

Seit März 2020 haben sich die Rahmenbedingungen für Live-Events durch die Corona-Pandemie grundlegend geändert. Großgruppenveranstaltungen sind untersagt oder bis zu einer bestimmten Teilnehmerzahl nur unter extremen Auflagen durchführbar. Dadurch gehen dann auch die wichtigsten Wirkungsmechanismen der persönlichen Kommunikation verloren. Die Gründe für diese Auflagen sind verständlich. Aber was ist nun die Alternative? Nicht kommunizieren?

Nicht kommunizieren ist keine Alternative, denn in solchen Zeiten ist es wichtiger denn je, den Austausch und die professionelle Zusammenarbeit nicht leiden zu lassen. Die Ungewissheit, Unklarheit, Ängste, soziale Distanz und Lähmung der beruflichen und privaten Aktivitäten sind ein Pulverfass. Wenn wir nicht aktiv nach Alternativen zu Präsenzveranstaltungen suchen, fallen wir in ein tiefes Loch aus dem wir und die Systeme, in denen wir uns bewegen, so schnell nicht wieder rauskommen.

Digital kommunizieren in Form von digitalen Live-Events?

Das ist eine gute Alternative, wenn wir die Wirkungsmechanismen von Live-Events in die digitale Welt transformieren. Denn im Vergleich zu herkömmlichen Veranstaltungen verlangen digitale Live-Events von uns „Veranstaltungsmachern“ neue Denkweisen. Neben neuen, technischen Herausforderungen stehen wir nämlich auch deutlich anderen zwischenmenschlichen Herausforderungen gegenüber. Die Kommunikation findet im Gegensatz zu einem physischen Zusammentreffen lediglich auf zwei Sinneskanälen statt – Hören und Sehen.

Persönliche Begegnung und Beteiligung als Schlüssel für die erfolgreiche Online-Veranstaltung

Sich mal eben zu seinem Sitznachbarn umdrehen, um sich zu etwas Gehörtem auszutauschen, funktioniert in den meisten technischen Lösungen noch nicht. Je größer die Teilnehmerzahl bei einem digitalen Live-Event ist, desto weniger ist eine persönliche Kommunikation zwischen den Teilnehmern realisierbar. Die Möglichkeiten der direkten, persönlichen Kommunikation sind somit stark eingeschränkt und der Schwerpunkt eines digitalen Veranstaltungsformats liegt eher auf der Frontalbeschallung der Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Das muss aber nicht so sein und dies gilt es gezielt zu durchbrechen. Persönliche Begegnung, Beteiligung, Austausch und Zusammenarbeit – all diese Punkte sollten auch im digitalen Live-Event ermöglicht werden.

Die Teilnehmer nehmen in der Regel als Einzelteilnehmer am digitalen Live-Event teil. In Corona-Zeiten befinden sich viele von ihnen im Home-Office, häufig also in ihren eigenen Räumlichkeiten und mit physischem Abstand zu allen anderen Teilnehmern. In den eigenen Räumlichkeiten sind die Teilnehmer nicht den Beobachtungen ihrer Kollegen ausgesetzt und häufig sind ganz andere Reize im privaten Umfeld vorhanden, durch dessen Wahrnehmung die Teilnehmer noch anfälliger für Ablenkungen sind. Daher sollte mit allen Mitteln versucht werden eine möglichst hohe Aufmerksamkeit zu erzielen. Denn ähnlich wie beim Fernseh-Sehverhalten, ist der Grat zwischen „Aufmerksamkeit halten“ und „weg- oder umschalten“ sehr schmal.

Digitale Live-Events – die räumliche Distanz durchbrechen

Daher gestalten wir das Programm eines digitalen Live-Events kurzweilig, abwechslungsreich und höchst relevant für alle Teilnehmer. Unserer Meinung nach ist es besonders wichtig, die räumliche Distanz in einem digitalen Live-Event zu durchbrechen und eine „digitale“ Begegnung mit direkter Kommunikation zwischen den Teilnehmern zu ermöglichen. Der Ort, von dem aus die Teilnehmer dem digitalen Live-Event folgen, wird dabei mit in das Geschehen einbezogen.

Wir erzeugen in digitalen Live-Events eine hohe Aufmerksamkeit, indem wir darauf achten, …:

  • dass eine Story durchgängig erzählt wird (vor – während – danach) – inszeniert und emotional
  • dass Präsentationen und Vorträge kurzweilig und auf das wesentliche Neue reduziert sind
  • dass viel Platz für Persönlichkeit geschaffen wird (z.B. durch die Reduzierung von Charts und Vortragszeiten)
  • dass Räume für die persönliche Begegnung geschaffen werden
  • dass mehr Talksituationen und Diskussionen als Monologe und Reden eingeplant werden
  • dass Filmeinspieler kurz und „auf den Punkt“ sind
  • dass nur Akteure eingebunden werden, die in einem TV-ähnlichen Format funktionieren
  • dass das Setting abwechslungsreiche Bilder und Situationen liefern kann
  • dass die Teilnehmer einbezogen und beteiligt werden
  • dass sich die Teilnehmer in Reflextionsrunden, Breakout-Sessions und Pausenzeiten sehen und hören können
  • dass Pausen mit Pausenangeboten eingeplant werden
  • dass es physische, haptische und kulinarische Dinge gibt, die jeder Teilnehmer am Teilnahmeort hat – zum Beispiel durch Zusendung vor der Veranstaltung

 

Sorgen Sie für Möglichkeiten der persönlichen, direkten Kommunikation zwischen den Online-Teilnehmern und beteiligen Sie diese mit interaktiven Tools am Geschehen. Das führt bei ihren Teilnehmern zu Aufmerksamkeit und echten Ergebnissen. Dies wiederum erzeugt ein Gefühl von Zugehörigkeit und schafft Motivation. Am Ende ist doch der Erfolg Ihrer digitalen Live-Veranstaltung nur so groß, wie die Erreichung ihrer Ziele.

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